Newsletter-Ausgabe 06/2023:
Bericht vom Kirchentag in Nürnberg und vom Europäischen EHS Treffen

Europäisches Treffen Elektrosensibler

Vom 16.-18.6.23 hat ein europäisches Treffen elektrosensibler Menschen in einem sehr funkarmen Gebiet an der belgisch-französischen Grenze stattgefunden. Insgesamt trafen sich ca. 130 Personen aus 9 Nationen (Finnland, Dänemark, Deutschland, Niederlande, Belgien, Frankreich, Luxenburg, Cypern und Großbritannien). Gesund verNETZT e.V. war mit vier Mitgliedern vertreten. Die meisten Teilnehmer waren Betroffene. Es nahmen aber auch zwei Wissenschaftlerinnen und nicht betroffene Aktivisten aus Bürgerinitiativen teil. Für Interessenten, die nicht anreisen konnten war eine Online-Teilnahme möglich. Verständigt wurde sich hauptsächlich auf Englisch und Französisch. Übernachtet wurde in Zelten, Wohnmobilen oder Autos. Bei herrlichem Sommerwetter war überall eine fröhliche,  positive Stimmung. 

Sich gemeinsam mit so vielen Menschen zu treffen war für viele Betroffene das erste Mal nach Jahren und zum Teil Jahrzehnten. Das war für alle etwas ganz Besonderes, und die große Freude am Zusammensein in der Gemeinschaft war überall spürbar. 

Am Freitag reisten schon viele an und halfen mit beim Aufbau von zwei großen Festzelten samt Bestuhlung. Abends beim gemeinsamen Grillen fand der erste Austausch untereinander statt. Die Haupthemen waren:

  • welche Symptome treten auf?
  • seit wann besteht die EHS?
  • wie ist die Wohnsituation?
  • besteht noch Erwerbsfähigkeit oder kann Rente bezogen werden?
  • welche Nahrungsergänzungsmittel helfen?

Am Samstag fanden wertvolle Präsentationen von internationalen Wissenschaftlern statt zu den Themen der gesundheitlichen Risiken des Mobilfunks und den biologischen Effekten auf den menschlichen Organismus und auf Bäume. Referenten waren Prof. Chamberlin der Universität New Hampshire und David Ghee  vom europäischen Umweltamt aus Kopenhagen.

Nachmittags gab es Vorträge zur “ ECI: sign stop 5G“  und zur „ESC : Europeans for safe connection“. Pernille Schriver (Dänemark) und Rob van der Boom(Niederlande)) erklärten die Schwierigkeiten, die während der Durchführung der ECI stattfanden. Leider erschwerte die Coronazeit die Umsetzung der ECI. Zudem hatten viele Aktivisten Bedenken, ihre persönlichen Daten beim Unterzeichnen anzugeben. Deshalb konnte nicht die notwendige Anzahl von 1.Mio Unterschriften gesammelt werden. Interessant war jedoch, dass etliche Aktivisten anderer Kontinente gerne unterzeichnet hätten. Da es aber eine europäische Initiative war, waren andere Teilnehmer außerhalb von Europa nicht berechtigt  zu unterzeichnen. Trotzdem gibt es  gute Erfolge zu verzeichnen. Viele Politiker und die Öffentlichkeit wurden sensibilisiert. Im Februar diesen Jahres fand in Brüssel im Europaparlament ein großer europäischer Workshop zum Thema EHS statt. Als Folge der ECI gründete sich der europäische Verein „Europeans for safe connection: ESC“.

Am Samstagnachmittag referierte Guy Lerat vom Bau seines abgeschirmten Ferienhauses in Riezes/Belgien. Er berichtete über die verwendeten Baumaterialien, damit das Haus optimal geschirmt ist. Informationen dazu findet man auf seiner Homepage: lieu-vie-ehs.be. 

Auf dem Tagungsgelände gab es außerdem diverse Infostände zu Literatur, Baubiologie, Abschirmstoffen und Baldachinen.

Zur großen Freude vieler Teilnehmer trat abends eine Band auf und machte flotte Popmusik. Einige tanzten. Solche Events sind im Leben vieler Elektrosensibler schon länger nicht möglich und viele genossen diesen Auftritt.

Am Sonntag war dann aktive Mitarbeit angesagt. Die teilnehmenden Vereine und Aktivisten von ESC kamen zusammen. Per Brainstorming wurden Themen herausgearbeitet, an denen zukünftig aktiv gearbeitet werden möchte. Als Hauptthemen stellten sich heraus:

  • Anerkennung von EHS als körperliche Erkrankung. Diagnostik und Therapie von EHS
  • Errichtung von weißen Zonen
  • Schutz der Kinder
  • technische Alternativen zu Funk
  • Mobilfunkantennen: Drosselung der Grenzwerte und Verhinderung weiterer Installationen
  • Aufklärung der Bevölkerung und der  Mediziner
  • Pressearbeit
  • Gesetzesänderung bzw. Erstellung neuer Gesetze
  • Erstellen eines guten Netzwerkes für weitere Zusammenarbeit
  • Mobilfunk- Vorsorgekonzepte auf kommunaler Ebene 

Nach dem Herausarbeiten dieser Hauptthemen fand man sich in Arbeitsgruppen zusammen und vertiefte jedes Thema. Jede Arbeitsgruppe präsentierte abschließend ihre Ergebnisse.

Gegen 15.00 Uhr endete das Treffen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass insgesamt eine positive Stimmung unter allen Teilnehmern war. Für viele EHSler war es ein besonderes Erlebnis, da viele schon jahrelang keinen Urlaub oder schöne Gemeinschaftserlebnisse hatten. Man fühlte sich sicher und konnte loslassen, da niemand Handys oder Smartwatches nutzte. 

Stand auf dem Evangelischen Kirchentag

Vom 8.-10. Juni waren wir mit einem gemeinsamen Stand mit diagnose:funk auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg. Drei Tage voller intensiver Gespräche, die Broschüren und Flyer waren am Samstag fast komplett vergriffen. Unser neuer, transparenter Abschirm-Baldachin aus Adamantan wurde gerne genutzt und war gut geeignet, um die Funkbelastungen durch Smartphones, Smartwatches, Hörgeräte und andere Funkquellen zu messen. Etliche Besucher waren verblüfft, dass ihre Geräte auch im Flugmodus und manche sogar im ausgestellten Zustand strahlen. Daran wird deutlich, dass bessere Verbraucherinformationen vonseiten der Hersteller dringend vonnöten sind.

Viele der Gespräche drehten sich auch um die Digitalisierung und ihre Folgen, insbesondere in Schulen und Kindergärten. Unsere LiFi-Demonstration am Stand stieß auf reges Interesse. Alternativen zu dauerstrahlenden Geräten gibt es, mit LiFi oder mit kabelgebundenen Geräten. Auch ein klassenbezogenes Abschalten der WLAN-Router ist möglich, wird bisher aber selten von Seiten der IT-Firmen angeboten. Hier brauchen wir allgemein breiter aufgestellte Informationen zu den unterschiedlichen Möglichkeiten.

Unseren gemeinsamen Flyer zum Kirchentag finden sie auf der Seite von diagnose:funk.

Abschirmbaldachin für Veranstaltungen

Unser Verein hat einen Abschirmbaldachin hergestellt. Dieser kam das erste Mal beim Kirchentag zum Einsatz. 

Wenn Sie diesen Baldachin mit finanzieren können, würden wir uns freuen. Ab 30 € erhalten Sie eine Spendenquittung, auf Wunsch auch bei kleineren Beträgen. 

Einen herzlichen Dank an die Firma Biologa-Danell, die uns das Material für den Baldachin großzügig zum Selbstkostenpreis weitergab.
gesund verNETZt e.V.
Verwendungszweck: Baldachin
IBAN: DE96 8309 4495 0003 4765 02
Bank: EthikBank

Lernen Sie uns kennen

Wenn Sie neugierig geworden sind und Interesse an unseren Themen und Arbeitsweisen haben, laden wir Sie gerne als Gast zu einem unserer öffentlichen gesund verNETZt-Meetings ein. Senden sie einfach eine Mail an . Normalerweise findet das öffentliche Treffen jeden letzten Montag im Monat statt.

Unterstützen Sie uns! 

Für Projekte, aber auch für die laufenden Kosten unserer Verwaltung, für Versicherung, und Homepage etc., ist gesund verNETZt e.V. hierauf angewiesen.

Mit Einmalspenden oder als Fördermitglied können Sie uns helfen.

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Sofern uns ihre Adresse bekannt ist, stellen wir Spendenquittungen ab 30.-€ automatisch aus. Oder Sie können unter  anfordern werden.
Wir bedanken uns schon im Vorfeld für Ihre großzügige Unterstützung!

Für eine gesündere Digitalisierung und mit besten Grüßen
Thomas Warmbold
1. Vorsitzender

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